Jenseits der Dönerbuden

Written by on 02/11/2010 in brand eins with 0 Comments

Menschen ausländischer Herkunft werden überdurchschnittlich häufig zu Gründern – scheitern aber auch viel öfter als Deutsche. Ein ehemaliger Banker will das ändern.

– „Hier bedientsie Heer Pabst“, steht auf einem gravierten Metallschild, das von Arabesken gerahmt und auf einem kleinen Marmorsockel verankert ist. Es schmückt den Schreibtisch von Horst Pabst in dessen Büro gleich hinter dem Essener Hauptbahnhof. Unter Postern von Jimi Hendrix, Bob Marley, den Beatles und Pink Floyd sitzt der 57-Jährige, grinst und sagt: „Das Schild hat mir der Inhaber eines türkischen Restaurants geschenkt, dem wir bei der Unternehmensgründung geholfen haben.“ Wir, das sind Pabst und sein 30-jähriger Sohn André, die vor einigen Jahren die Firma Youconsulting gegründet haben, eine „niedrigschwellige Unternehmensberatung für Migranten“. Die beiden helfen beim Beantragen von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ebenso wie beim Präzisieren von Geschäftsideen und dem Erstellen von Businessplänen.

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„Der Wunsch, sich selbstständig zu machen, ist bei Migranten deutlich höher als bei Deutschen“, hat Pabst senior festgestellt. “ Je nach Nationalität und Schicht kann das stark schwanken, aber im Mittel ist der Anteil von Gründern ungefähr dreimal so hoch.“ Doch es sei ebenso auffällig, woran viele der ehrgeizigen Projekte scheiterten: an mangelnden kaufmännischen Grundkenntnissen, schlechter Planung oder fehlender Bereitschaft, sich beraten oder fördern zu lassen. „Der Schwung und die Energie sind häufig sehr groß – die Naivität ist es leider auch.“

Ein typischer Fall laut Pabst: „Oft ist die eigene Familie der einzige Maßstab – der erfolgreiche Imbiss des Onkels soll eins zu eins kopiert werden. Aber der wurde eben schon vor 20 Jahren eröffnet. Inzwischen braucht der Markt nicht noch mehr davon.“ Er versucht, mögliche Alternativen herauszufinden, erkundigt sich nach den Kompetenzen des Gründers, möglichst günstigen Standorten und Anhaltspunkten dafür, wie viele potenzielle Kunden dort erreichbar sind.

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Text: Christoph Koch
Erschienen in: brand eins

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About the Author

About the Author: Christoph Koch ist Journalist (brand eins, GEO, NEON, Wired, GQ, SZ- und ZEIT-Magazin, Süddeutsche, etc.), Autor ("Ich bin dann mal offline" & "Digitale Balance" & "Was, wäre wenn ...?") sowie Moderator und Vortragsredner. Auf Twitter als @christophkoch unterwegs, bei Mastodon @christophkoch@masto.ai .

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