Auf die Welt! Die besten internationalen Trinkspiele

Written by on 03/09/2015 in Neon with 1 Comment

Reisen erweitert den Horizont. Vor allem, wenn man so die seltsamsten Trinkspiele kennenlernt.

Russland: DER TIGER KOMMT

Alle Spieler sitzen mit einem Wodkaglas am Tisch. Der vorher bestimmte Leiter ruft: »Der Tiger kommt!« Auf das Kommando hin trinken alle Spieler ihren Wodka und ducken sich unter den Tisch. Wenn er ruft: »Der Tiger ist weg !«, dürfen sie auftauchen. Wer dabei umfällt, scheidet aus. Gewinner ist, wer als Letzter steht.

Neuseeland: POSSUM

Das Possum gilt in Neuseeland als Landplage. Fast genauso unbeliebt in Stadtverwaltungen sind junge Neuseeländer, die Possum spielen: Alle Spieler klettern auf Bäume, mit dabei ein Kasten oder Träger Bier. Man sitzt oder hängt so lange auf den Ästen, bis man betrunken vom Baum fällt — und einer übrig bleibt.

Australien: GOON OF FORTUNE

Wein wird in Australien oft in großen Plastikbeuteln verkauft (die wiederum in großen Kartons stecken). Dieser sogenannte »Goonsack« wird an eine Wäschespinne im Garten gehängt. Alle Spieler stehen um die Spinne, reihum darf ein Spieler nach dem anderen sie in Rotation versetzen. Vor wem der Goonsack anhält, muss trinken — natürlich direkt aus dem Hahn.

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Südkorea: SERVIETTE, BIER, ZIGARETTE

Eine Papierserviette wird auf einem Bierglas platziert und eine kleine Münze mittig daraufgelegt. Nach einander muss jeder Spieler mit der Zigarette ein Loch in die Serviette brennen. Bei wem die Münze ins Bier fällt, der muss es trinken. Ja, mitsamt der Asche.

Japan: PING PONG PANG

Einfaches Abzählspiel: Der erste Spieler sagt »Ping«, der links neben ihm so schnell wie möglich »Pong«, der nächste »Pang«. Dann zeigt er auf einen anderen Spieler in der Runde, der wiederum mit »Ping« anfängt. Wer nicht aufpasst, durcheinanderkommt oder etwas sagt, obwohl er nicht dran ist, trinkt.

China: JIULING

Auf Kommando streckt jeder Spieler beliebig viele Finger in die Höhe und ruft gleichzeitig eine Zahl. Diese Zahl gibt an, wie viele Finger seiner Meinung nach insgesamt zu sehen sein werden. Wer am nächsten am tatsächlichen Ergebnis liegt, muss nicht trinken. Alle anderen schon – in der Regel einen Getreideschnaps namens Baijiu.

Südafrika: SOUTHAFRICAN SHOTGUN

Die Spieler stehen in einem Kreis und hauen sich selbst nacheinander eine Bierdose an den Kopf. Das Ziel ist, die Dose platzen zu lassen. Wer das schafft, darf entscheiden, wer das Bier ext.

Spanien: DURO

Alle Spieler stellen ihr Glas in der Mitte des Tisches eng nebeneinander. Dabei sollte sich jeder merken, welches Glas das eigene ist. Reihum werfen die Spieler nun eine Münze auf den Tisch, sodass sie aufspringt und nach Möglichkeit in einem der anderen Gläser landet. Wessen Glas getroffen wurde, der hat es auszutrinken.

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Schweiz: NAGELN

In einen hüfthohen Holzblock schlägt man lange Nägel einen Zentimeter tief ein. Dann muss reihum jeder versuchen, seinen Nagel mit der spitzen Seite eines Hammers komplett einzuschlagen. Jeder hat pro Runde drei Schläge, dann gibt er den Hammer weiter. Wer als Letzter seinen Nagel versenkt, zahlt die nächste Schnapsrunde.

England: FERNSEHFUSSBALL

Jeder Spieler sucht sich einen Fußballer aus – Torhüter ausgeschlossen. Jedes Mal, wenn der Fernsehkommentator den Spielernamen nennt, muss man einen Fingerbreit seines Getränks trinken. Gelbe Karte = vier Fingerbreit; Tor oder Rote Karte = ganzes Glas. Funktioniert natürlich auch mit anderen Mannschaftssportarten.

 

Deutschland: LOOPING LOUIE

Ein zweckentfremdetes Kinderspielzeug, um das vier Spieler im Kreis sitzen. Jeder hat ein kleines Katapult vor sich, mit dem er Louie und sein taumelndes Miniflugzeug zu seinem Nachbarn weiterschubsen muss. Wer das nicht schafft, muss trinken.

Irland: THE BELFAST AND THE FURIOUS

Ein reines Jungsspiel: Die Männer einer Spielrunde müssen auf geborgten Stöckelschuhen in einem »Drag Race« einmal um den Block laufen. Wer als Letzter zurückkehrt, muss trinken.

Südamerika: DUDO

Ein Inka-Vorläufer des »Meierns«: Ein Spieler würfelt mit fünf Würfeln. Bevor er den Becher weitergibt, sagt er, wie viele gleiche Augen er geworfen hat (etwa zwei Vieren). Der nächste Spieler muss überbieten (etwa drei Vieren, zwei Fünfen). Trinken muss, wer nicht überbietet, beim Bluffen erwischt wird oder zu Unrecht aufdeckt.

USA: BATTLESHOTS

In zwei leere Pizzakartons wird je ein 8×8-Gittermuster gemalt. Dann platziert jede Partei wie beim Schiffe versenken ihre »Schiffe« — diese sind allerdings volle Schnapsgläser. Nach jedem Treffer muss einer aus dem »getroffenen« Team das jeweilige Glas trinken. Das Verliererteam muss am Ende alle übrigen Gläser der Gewinner leeren.

Kanada: FLIP CUP

Zwei Teams stehen sich an einem Tisch gegenüber. Derjeweils Erste des Teams trinkt seinen mit Bier gefüllten Plastikbecher möglichst schnell aus. Dann stellt er den leeren Becher kopfüber an die Tischkante und versucht, ihn mit einem Schlag von unten zum Überschlag zu bringen. Wenn der Becher wieder richtig steht, ist der Nächste mit Trinken an der Reihe. Es gewinnt das Team, in dem zuerst alle einen Becher getrunken haben.

Text: Christoph Koch
Erschienen in: NEON
Fotos: pexels.com

 

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About the Author

About the Author: Christoph Koch ist Journalist (brand eins, GEO, NEON, Wired, GQ, SZ- und ZEIT-Magazin, Süddeutsche, etc.), Autor ("Ich bin dann mal offline" & "Digitale Balance" & "Was, wäre wenn ...?") sowie Moderator und Vortragsredner. Auf Twitter als @christophkoch unterwegs, bei Mastodon @christophkoch@masto.ai .

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