Was war noch mal … die Work-Life-Balance?

Written by on 03/02/2017 in brand eins with 0 Comments

Revolution? Oder Hype? Eine Reihe über Konzepte, die in aller Munde sind.

Work-Life-Balance bedeutet, verschiedene Lebenssphären miteinander in Einklang zu bringen. Die Zahl der auszutarierenden Aufgaben reicht von zwei (klassischerweise Beruf und Privatleben) bis zu einem halben Dutzend (wie Beruf, Familie, Gesundheit, Freunde, Spiritualität, Ehrenamt). Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) spricht bei einer erfolgreichen Balance von einer „dreifachen Win-Situation“ für das Unternehmen, den Beschäftigen und die Gesellschaft.

In Deutschland war der Begriff lange Zeit nahezu ein Synonym für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie wird unter anderem durch die permanente Erreichbarkeit vieler Angestellter auf eine neue Probe gestellt.

Wer hat’s erfunden?

Das Konzept wurde erstmals Ende der Siebzigerjahre in Großbritannien beschrieben, damals bezogen auf berufstätige Mütter. Auf beide Geschlechter wurde der Begriff ab 1986 in den USA angewandt, diesmal im Zusammenhang mit immer längeren Arbeitszeiten. In Deutschland wurde der Begriff in den Neunzigerjahren populär.

Die Idee eines vom Privatleben getrennten Berufslebens, die es miteinander auszubalancieren gilt, ist indes älter und reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Vor der Industrialisierung fand Arbeit für die meisten Menschen weder räumlich getrennt vom Haushalt statt, noch waren Männer allein fürs Geldverdienen zuständig. Auch waren die Arbeitszeiten damals stärker von Faktoren wie Tageslicht oder Jahreszeit abhängig und somit weit weniger beeinflussbar. Erst durch die Einführung der Lohnarbeit, die zunächst nur Männer für eine festgelegte Zeit aus dem privaten Lebensraum holte, entstand die Zweiteilung beider Sphären.

„Das große Kunststück der Industrialisierung war es, die Leute dazu zu bekommen, Montagmorgen pünktlich vor der Fabrik zu stehen“, sagt der Arbeits- und Organisationspsychologe Walter Bungard. „Denn die einen hatten keine Uhr, die anderen fragten sich, warum sie schon wieder in die Fabrik gehen sollten, wo sie doch noch etwas Geld übrig hatten.“

Wo stehen wir jetzt?

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Text: Christoph Koch
Erschienen in: brand eins

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About the Author

About the Author: Christoph Koch ist Journalist (brand eins, GEO, NEON, Wired, GQ, SZ- und ZEIT-Magazin, Süddeutsche, etc.), Autor ("Ich bin dann mal offline" & "Digitale Balance" & "Was, wäre wenn ...?") sowie Moderator und Vortragsredner. Auf Twitter als @christophkoch unterwegs, bei Mastodon @christophkoch@masto.ai .

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